Häufig ist es so, die Werbung versucht uns mit allen Informationen zu versorgen die wir brauchen könnten um ein Produkt gut zu finden. Der Hintergrund ist, dass wenn wir uns gut informiert fühlen und keine weiteren Hinterfragungen anstellen. Das die gegebenen Informationen entsprechend vorbereitet und “eingefärbt”, sagen wir entsprechend positiv formuliert, sind sollte dabei jedoch klar sein, denn wer vermarktet Sein Produkt mit “nein, das kann es nicht und das auch nicht”? Doch diese Informationsmassen führen dazu, dass wir abschalten und das Thema nicht weiter verfolgen.Visitenkarte

Doch gibt es einen völlig konträren Ansatz. Dieser ist es die Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken ohne, dass bekannt ist worum es geht. So ist momentan eine solche Karte in Berlin im Umlauf. Die Karte selbst ist sauber, klar und überzeugend gestaltet. Das Auftreten und die Arbeit wirken absolut hochwertig. Es wird nur auf eine Adresse verwiesen sonst nichts. Das weckt die Neugierde, was steckt dahinter. Welchen Zweck hat die Karte. Diese und viele weitere Fragen diesbezüglich kommen dem zufälligen Besitzer, je länger er diese Karte besitzt.

Natürlich ist sie formal gesehen keine gute Referenz, denn es fehlt die klare Zuordnung wer der Urheber und ursprüngliche Inhaber der Karte ist. Aber das tut in diesem Fall nichts zur Sache, auch dass diese Domain gegenwärtig auf die Seite der Anonymous Berlin verweist interessiert hier nicht.

Was mich an dieser Werbemaßnahme interessiert und begeistert ist schlicht und einfach das Konzept. Gerade durch dem Fehlen der gewohnten Informationsmenge und überschüttet werden mit den Beredungsversuchen ist in meinen Augen ein gewinnender Ansatz. Auf diese Weise wird ein immer größer werdendes Interesse geweckt, was auch dazu führt, dass der Finder, Besucher oder Kunde die dann anzutreffenden Informationen wesentlich aufmerksamer und konzentrierter wahrnimmt. Auf diese Weise kann man also wirklich stärker auf einen potentiellen Konsumenten wirken und seine Botschaft intensiver platzieren.

In abgewandelter Form könnte man das Konzept bestimmt für die ein oder andere Sache aufgreifen. Zunächst ist allerdings der Ansatz das Gute und Positive. Ich finde ihn erfrischend und gegenüber den meisten anderen Ansätzen neu und unverbraucht. Dieses kann sich allerdings schnell ändern, wenn das Schema kopiert und häufiger Verwendung findet. Dann gehe ich davon aus, dass die Karte eher eine Gegensätzliche Emotion auslöst und der Finder diese mit “nicht schon wieder so ein Ding” wegwirft ohne, dass sich die Investition in die Werbemaßnahme in irgendeiner Form rentieren würde.

Als Informatiker, sehe ich allerdings auch das technisch mögliche Gefährdungspotential. Das die Domain mit der Zeit wechseln könnte, der ursprüngliche Sinn vielleich ein ganz anderer war oder diese Seite inzwischen auf Viren oder andere Schädlinge verweist. Doch ist in diesem Punkt der Nutzer selbst gefragt, ob er das Risiko eingeht und dass er sich entsprechend gegen solche Gefährdungen gewappnet hat. Letzteres sollte für eine regelmäßige Internetnutzung obligatorisch sein.

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