Der Windowsbereitstellungsdienst (kurz WDS) existiert bereits in mehreren Versionen der Serverumgebung von Microsoft und wurde mit dem Service Pack 2 für Windows Server 2003 und R2 eingeführt. Diese Version bot noch einen Legacy-Mode, welcher die Bereitstellung über den Remote Installation Service (RIS) erlaubt hat.WDS mit "Abbild hinzufügen" Dialog

Der neue Bereitstellungsdienst sollte den RIS ersetzen und gleichzeitig die Basis für eine einfache und breite Verwendung der Dienste für Windows Vista und inzwischen Windows 7 schaffen. Mittels der Sysprep-Tools ist eine Verwendung der Dienste ebenfalls für XP-Umgebungen möglich gewesen.

Der WDS ist bei Windows Server 2008 inzwischen der einzig legitime Weg, auch wenn es Möglichkeiten gibt andere Optionen zu nutzen. Doch um das WDS nutzen zu können gibt es einige Vorbedingungen, so ist ein aktives und funktionsfähiges Active Directory (AD) erforderlich, wie auch ein DHCP, welcher entsprechend den BOOTP-Parameter an die startenden Clients mitgibt. Die Clients müssen selbstredend fähig sein über PXE zu booten oder entsprechend auf diesen Weg mittels Bootsystem umleitbar sein. Windows 2000 und XP boten hierfür zum Beispiel eine startbare Bootdisk, welche auf einen entsprechend vorbereiteten USB-Stick oder CD-Rohling übertragen auch heute noch seinen Dienst in diskettenlosen Geräten erfüllt.

Bild von startender PXE

Wie schon bei Modifikationen am Windows 7 Installationsmedium angeschnitten können über ximage die WIM-Abbilder geöffnet und modifiziert werden. Dieses kann notwendig sein, um die Startabbilder, welche über das Windows Automated Installation Kit (kurz WAIK) erstellt und mittels WDS in die Netzwerkumgebung gebracht werden können, alternativ ist die boot.wim von dem Installationsmedien nutzbar, die Fähigkeiten mitzugeben auf das Netzwerk in geeigneter Form zugreifen zu können. Es kann also nach der Installation erforderlich sein weitere Treiber und Daten einzuspielen.

Die Startabbilder können also auch modifiziert werden oder eigens für bestimmte Verwendungszwecke erstellt werden. Eine Möglichkeit diese bequem zu erzeugen ist zum Beispiel die Verwendung des WinBuilder, welcher aus den Systemdateien eine startbare Umgebung erzeugt, welche auch über das Netzwerk ausführbar ist.

Die so erzeugten angepassten Windows-PE (Preinstalled Environment), können die PXE-Startumgebung nutzen um auf allen verwalteten Geräten anwendbar zu sein. Diese können nicht nur zur Installation dienen, sondern auch mittels Anpassungen, zum Beispiel mit dem WinBuilder, für Forensik, Problembehandlung oder Dateiwiederherstellung genutzt werden. Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.

2 thoughts on “Der Windows-Bereitstellungsdienst – die Windowsinstallation übers Netzwerk

  1. Für Windows 8 gelten erhöhte Bedingungen, formal gibt Microsoft vor, dass für das Bereitstellen und Ausrollen dieser Windowsversion der Server 2012 sowie entsprechende Punkte vorhanden sein müssen.

    Ich werde demnächst noch einen Artikel dazu veröffentlichen der sich damit beschäftigt und wie Windows 8 doch über den WDS einer älteren Serverversion bereitgestellt werden kann. 😉

  2. ich nutze windows 2012r2. aber ein mittels winpebuilder erstelltes image ist da nicht einfach einbindar. die erstellte boot.wim wird nicht akzeptiert. hier mus man wohl noch vorher einiges modifizieren…schade.

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